SG Glücksbrunn SCHWEINA e.V.
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Im Interview mit unserem Torwart Christian Pfestorf

Martin Franke, 06.11.2019

Im Interview mit unserem Torwart Christian Pfestorf

Nach elf Spieltagen in der Landesklasse hat unsere Mannschaft erst 14 Gegentore, und damit die zweitwenigsten der Liga kassiert. Gemessen an den Quoten der letzten Jahre eine deutliche Verbesserung, an der nicht zuletzt unser Keeper Christian Pfestorf einen großen Anteil hat. Mit starken Paraden ist er seit Saisonbeginn unser neuer sicherer Rückhalt. Wir haben uns mit „Pfesti“ unterhalten:

 

Hallo Christian. Du bist nun fünf Monate in unserem Verein. Wie wurdest du vom Team aufgenommen?

 

Hallo! Als ich mich im Sommer für die SG Glücksbrunn Schweina entschied, hatte ich zuvor einige turbulente Jahre erlebt. Insbesondere die letzten zwei Saisons in Eisenach waren keine sehr einfache Zeit für mich persönlich. In Schweina gaben mir die Spieler, der Vorstand und die Fans jedoch sehr schnell immens viel Vertrauen,  Zuspruch und ich hatte das Gefühl sie glauben an meine Qualität als Spieler. Ich bin sehr dankbar dafür und möchte natürlich etwas  zurückgeben. Es bestätigte sich, was mir mein alter Bekannter Alex Pohl aus Eisenach im Sommer am Telefon sagte. Die SG Glücksbrunn ist ein tolles Team!

 

Unser Verein unterscheidet sich sicher lich von anderen Vereinen in der Landesklasse, zum Beispiel Eisenach, wo du vorher gespielt hast. Was macht aus deiner Sicht den größten Unterschied aus?

 

In Schweina herrscht eine unglaubliche Mentalität und toller Zusammenhalt. Eine Mentalität in einer Form, die ich persönlich sehr begrüße, denn diese äußert sich insbesondere dadurch, dass jeder Spieler seine überhaupt vorhandenen Erfahrungen gut einzubringen weiß und dies auch ausstrahlt. Man hilft sich gegenseitig.

Einige Vereine wie Eisenach oder andere, welche ich nach meiner Zeit in Mühlhausen erlebt habe, schwächen sich  durch fehlenden Charakter und fehlende Aufrichtigkeit untereinander selbst, könnten aber ohne diese abträglichen Eigenschaften vielleicht noch erfolgreicher spielen und das Maximum aus jedem Individuum Spieler herausholen. Allerdings sind es gerade diese Vereine, die offenbar mehr den Fokus auf das Popularisieren im Internet oder was auch immer legen, anstatt intern mehr da zu arbeiten, wo man wirklich ran muss bzw. heutzutage auch mehr psychologische Arbeit leisten muss, um auch mal nachhaltig erfolgreich zu sein. Die Grundlage dafür liegt auch in jedem Training und jedem Spiel. Letzteres verkörpert in Schweina natürlich der Trainer Olaf Gabriel, welcher ein unheimlich fleißiger und ehrgeiziger Coach ist und durchaus in der Lage auch mal Entscheidungen zu treffen. Meiner Meinung nach gibt's sowohl in der Landesklasse als auch in der Verbandsliga wenige solcher Trainer.

Ich denke es gibt immer Unterschiede in jedem Verein, aber wichtig ist, dass die Mentalität im Kern stimmt.

Du hast dir innerhalb kurzer Zeit einen guten Namen im Team gemacht und hast in vielen Spielen die Punkte festgehalten. Wo liegen die Stärken in deiner Mannschaft, wo muss unbedingt nachgebessert werden?

Ich denke, ohne die Hilfe der Mannschaft wäre das schwer möglich gewesen. In meiner Militärzeit habe ich den Grundsatz erlernt, dass eine Gruppe nur so Stark ist, wie das schwächste Glied. Das gilt auch für eine Mannschaft. Wenn jeder jedem hilft sind wir gemeinsam als Team stark. Wer das kann, den hält nichts auf. Die Saison nach dem Abstieg aus der Verbandsliga ist immer schwer, ich habe sowohl Auf- und Abstiege mit Mannschaften erlebt und möchte mich so gut es geht einbringen und helfen, zu stabilisieren und das Erreichen neuer Ziele zu forcieren.

Wir haben es geschafft den Defensivverbund zu stärken, was die Statistik bestätigt. In Anbetracht dessen, dass wir derzeit auch oft Ausfälle wie unlängst Abwehrchef  "Fisch" kompensieren müssen, ist es eine ordentliche Leistung. Wir haben zudem eine tolle Offensive und physisch sehr starke, erfahrene Mittelfeldspieler. Ich denke, wenn wir es schaffen alle gesund zu bleiben, weiter im Defensivverbund stabil und diszipliniert arbeiten, junge Talente, die wir haben, weiter fordern und fördern, zudem die letzte Konsequenz und Schlagkraft in der Offensive wieder finden, was die Qualität unserer Offensivspieler mehr als verspricht, dann wird auf kurz oder lang wieder mit der SG Glücksbrunn Schweina zu rechnen sein und zwar genau dort, wo sie sich in den letzten Jahren mehr als bewährt hat im Vergleich zu allen anderen Aufsteigern aus den Landesklassen.

Natürlich muss man aber den Spagat zwischen "alt" und "jung" meistern und darf es nicht versäumen, rechtzeitig den Kader schlau zu optimieren um weiterhin Teamgeist, Leistung und Anspruch im Einklang zu halten.

Jahrelang galt unsere Offensive als Prunkstück der Mannschaft. Aktuell haben wir jedoch die zweitbeste Defensive der Liga. 14 Gegentore nach 11 Spielen - damit haben wir aktuell sogar einen leicht besseren Schnitt als in der Aufstiegssaison 2015! (39 GT nach 30 Spielen) Als Torwart gehört dir sicher ein nicht geringer Anteil an dieser Leistung. Woran machst du diese Verbesserung fest?

Die Kommunikation zwischen mir und der Mannschaft stimmt. Harmonie zwischen Defensivspielern und mir ist absolut vorhanden. Wenn mal was nicht läuft, was passieren kann, siehe 3 Gegentore in Dachwig, dann machen wir uns auch nicht in die Hose. Man sieht ja das es weiter geht. Zu der Offensive kann ich nur eins sagen: ich würde sie im positiven Sinne mit Vampiren vergleichen, sie müssen nur wieder Blut lecken und wenn das passiert schlagen sie gnadenlos zu und dann kann sie kaum einer stoppen ?.

Die beste Defensive der Liga stellt Ohratal mit erst sechs Gegentreffern. Sie sind Tabellenführer und am Samstag unser nächster Gegner. Welche Chancen rechnest du dir aus?

Diese Frage habe ich vermutet. ?Ohratal ist prima in die Saison gekommen. Sie machen sicherlich momentan mehr richtig als falsch und haben einen sehr guten Einklang zwischen jungen und erfahrenen Spielern. Die Offensive hat natürlich auch Qualität und es wird nicht die leichteste Aufgabe, sie aufzuhalten. Ohratal ist dieses Jahr absoluter Aufstiegsfavorit und darf keine Punkte lassen, wer aufsteigen will, muss aber auch in Schweina bestehen.

Eine Chance haben wir nur dann, wenn wir anders als in den letzten Wochen endlich mal alle an Bord haben und kompakt, geschlossen und hungrig auftreten. Was Erfahrung und Qualität betrifft, sehe ich aber keine Unterscheide, was auch die letzten Duelle zwischen Ohratal und Schweina  gezeigt haben. Wir haben keine Angst. Die Kaderplanung sieht zum Glück gut aus.

Dennoch wird es sehr unangenehm werden im Glücksbrunn Park und Ohrdruf geht als glasklarer Favorit in dieses Spiel.

Vielen Dank, Christian! Wir wünschen dir und der Mannschaft für Samstag viel Erfolg und dass du weiterhin verletzungsfrei so starke Leistungen für uns zeigst!

 

Steckbrief Christian "Pfesti  Pfestorf

Geburtsdatum: 13.07.1991

Geburtsort: Freudenstadt

Familienstand: ledig

Beruf: Soldat auf Zeit

Lieblingsverein: Eintracht Frankfurt und Glücksbrunn Schweina ?

Lieblingsspieler:  Oliver Kahn und Zinedine Zidane

Fußball ist...: Ein Geschenk, welches wir genießen sollten, solange wir damit spielen dürfen.